Neuhaus a.d.Pegnitz: Der karstkundliche Wanderweg zur steinernen Stadt

karstkundlicher Wanderpfad
Karstkundlicher Wanderweg zur steinernen Stadt bei Neuhaus an der Pegnitz

Diese Wanderung auf dem karstkundlichen Wanderpfad ist einfach nur als grandios und märchenhaft zu beschreiben.

 

Auf 12 km verläuft der Wanderweg durch eine äußerst abwechslungsreiche Landschaft, mit mittleren Steigungen die größtenteils auf Wald- und Wiesenwegen verläuft.

 

Die Highlights sind natürlich die Grotten, Höhlen, die steinerne Stadt und natürlich die Kommunbrauerei in Neuhaus, die am Ende der Wanderung zum Einkehren einlädt.

 

Jetzt folgt mir auf meiner Wanderung von Neuhaus an der Pegnitz zu den Karstlandschaften und Höhlen in der Hersbrucker Schweiz.

Start am Bahnhof Neuhaus an der Pegnitz

karstkundlicher Wanderweg
Burg Veldenstein in Neuhaus Pegnitz

Nach Neuhaus/Pegnitz reise ich gern mit der Deutschen Bahn an, getreu dem Motto "don't Drink and Drive", weil Einkehren in der Kommunbrauerei am Ende der Wanderung ist Pflicht.

 

Am  Bahnhof befindet sich die Markierung des karstkundlichen Wanderpfades - grüner Punkt auf weißem Grund - der es zu folgen gilt.

 

Gegenüber auf einem Felsen thront die Burg Veldenstein und ich gehe entlang einer Baumallee zur Pegnitzbrücke.

 

Direkt nach der Brücke steige ich über ein paar Steinstufen hinunter zur Pegnitz und folge ihrem Lauf.

 

 

Durch das Hasellohe-Tal zur Distlergrotte

karstkundlicher Wanderweg
Distlgergrotte

Ich wandere entlang der Flußauen, dem noch blätterlosen Auwald und vorbei an der Kneippanlage bis zur Ortsstraße die hinunter zur Finstermühle führt.

 

Die Straße gilt es zu überqueren und der Wanderweg führt mich jetzt in das Hasellohe-Tal. Nach ein paar hundert Metern wartet linker Hand bereits die erste Höhle auf mich, die Distlergrotte.

 

Über einen schmalen und steilen Steig gehe ich hinauf zur Höhle. Überrascht stehe ich vor dem vermauerten Eingang. Bisher war ich immer der Meinung, dass die Distlergrotte in den Sommermonaten für jeden frei zugänglich ist.

 

In den letzten Jahren wurde der Eingang jedoch vermauert, da der Abstieg in die Grotte, wegen loser Steine und der Gefahr von Steinschlag nicht ungefährlich ist.

 

Ich begnüge mich daher, nur meinen Kopf in die Öffnung zu stecken und versuche etwas zu erkennen, ohne Lampe ist dies aber unmöglich.

 

Der karstkundliche Wanderweg führt nun weiter hinauf in das Tal. Ich passiere eine Pferdekoppel und entlang von blühenden Blumenwiesen wird die Landschaft jetzt allmählich karstiger.

 

Ich finde es schon immer wieder faszinierend wie anpassungsfähig Blumen sind. Selbst in den Kalkfelsen finden sie Halt und genügend Nährstoffe um zu überleben.

 

Am Ende des Tals mündet  der Weg in den noch jungen Mischwald, der aber schon bald dichter wird.

 

 

Die Mysteriengrotte bei Neuhaus Pegnitz

karstkundlicher Wanderweg
Mysteriengrotte

Im dichten Laubwald wird es jetzt kühler und der Boden feuchter.

 

Auf dem frischen grünen moosbedeckten Waldboden recken sich Blumen und junge Pflanzen dem Sonnenlicht entgegen, meist behält das Moos jedoch die Überhand.

 

Für die Augen ist das frische Grün des Frühlings allerdings eine Wohltat nach dem langen dunklem Winter.

 

Am Ende des Waldes gelange ich jetzt auf eine Lichtung und auf der anderen Seite sind bereits die Felsformationen der Mysteriengrotte erkennbar.

 

Ich gehe hinüber auf den Vorplatz der Mysteriengrotte und lese mir die Informationstafeln an der Höhle durch.

 

Hinter dem Eingang der Höhle befindet sich eine 12 Meter breite und 16 Meter lange Halle und ich beschließe in die Höhle hinein zu gehen.

 

Taschenlampe des Handys anschalten und rein mit mir. Was erwartet mich dort? Viel erkenne ich nicht.

 

Der Boden raschelt bei jedem Schritt, bedingt durch das trockene Laub.

 

Ein bisschen umheimlich ist's schon dort alleine in der Höhle, vor allem wenn einem die Sage der "weißen Frau" durch den Kopf geistert, die hier gelegentlich erscheinen soll.

 

Aber das ist ja nur eine Sage und wenn ihr mit Kindern unterwegs seit, könnt ihr ja ein bisschen Spukgeschichten erzählen. Den Kindern wird's bestimmt gefallen.

 

 

Die Schlieraukapelle

karstkundlicher Wanderweg
Schlieraukapelle

Nach einer kurzen Pause lasse ich die Mysteriengrotte linker Hand hinter mir liegen und wandere durch den Wald weiter, bis ich auf die Kreisstraße treffe, die von Krottensee nach Königstein führt und anschließend überquere.

 

Auf der anderen Straßenseite geht es leicht bergauf in den Wald hinein.

 

Am Ende des kurzen Waldstücks blicke ich hinunter zur Schlieraukapelle und auf der anderen Seite der Senke liegt bereits der Zinnberg mit der Maximiliansgrotte.

 

An der Schlieraukapelle treffe ich auf eine Gruppe Engländer, die hier im Nürnberger Land regelmäßig einen Kurzurlaub verbringen.

 

Wir verstehen uns gut, lachen viel und auf die Frage was ihnen hier besonders gefällt, kommt einstimmig die Antwort  - "wonderful German Beer".

 

Ok, alles klar denke ich mir und wandere grinsend weiter. 

 

Auf dem breiten Feldweg in Richtung Krottensee biege ich rechts ab und gehe den steilen Weg hinauf bis zu einer Alleestraße.

 

Von hier oben habe ich einen schönen Blick hinunter zur Schlieraukapelle, der Ortschaft Krottensee und den Hügeln der Hersbrucker Schweiz.

 

Der breite Feldweg verengt sich jetzt zu einem schmalen Pfad, der  weiter in Richtung der Maximiliansgrotte führt.

 

 

Die Maximiliansgrotte bei Krottensee

Maximiliansgrotte
Maximiliansgrotte

Durch den urigen mit großen Felsblöcken durchsetzten Wald erreiche ich jetzt das Windloch der Maximiliansgrotte.

 

Das Windloch ist mit stabilen Gitter abgedeckt und eingezäunt. Sicher ist sicher, denn fällt hier jemand hinein wird's dunkel und derjenige ist in der Maximiliansgrotte gefangen.

 

Ich wandere weiter und stehe vor einem Eingang im Fels. Als ich weiter gehe sehe ich, dass dort Stufen hinab in den Fels führen.

 

Ich beschließe diese hinab zu steigen, mache die Handy-Taschenlampe an und stehe vor einer Tür. Hm, hier gehts wohl nicht weiter.

 

Also umkehren und weiter auf dem ausgeschilderten Weg der mich zum Eingang der Maximiliansgrotte bringt.

 

Wie sich jetzt herausstellte, war ich gerade am Ausgang der Schauhöhle. Zu jeder vollen Stunde besteht hier die Möglichkeit, an einer Führung durch die große Maximiliansgrotte teil zu nehmen.

 

Super, mach ich natürlich mit und den Artikel über die Führung in der Maximiliansgrotte findet ihr hier.

 

Die Maximiliansgrotte bei Krottensee

 

 

Die Weissingkuppe und steinerne Stadt

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die steinerne Stadt bei Neuhaus

Nachdem ich an der Höhlenführung teilgenommen habe und vieles über die Geschichte der Maximiliansgrotte erfahren habe, wandere ich am Hang entlang weiter in Richtung der Weissingkuppe.

 

Durch eine wild zerklüftete Felslandschaft, mit Moosen und Farnen durchsetzt erreiche ich die Steintreppen am Pilzfelsen. 

 

Die Pilzfelsen sind ein wahres Naturschauspiel, die tonnenschwere Felsblöcke stehen auf Sockeln, die nur wenige Zentimeter im Durchmesser aufweisen.

 

Der Pfad windet sich durch Felsspalten und Klüfte bis zum höchsten Punkt der Wanderung auf 531 Metern.

 

Kurz danach geht es aber schon wieder steil bergab, ich überquere eine Straße und schon gehts wieder steil bergauf.

 

Also eines können wir Franken nicht und zwar Serpentinen, bei uns geht's immer direkt den Berg rauf.

 

Nach kurzer Zeit erreiche ich auf schmalen Pfaden die steinerne Stadt bei Krottensee.

 

Durch enge Gassen, Durchgänge und über Stufen führt der Weg zwischen kolossalen Felsblöcken.

 

Die beiden riesigen Felsblöcke tragen den Namen "steinerne Brüder" und ragen mit Überhängen steil empor.

 

Das ganze Gebiet der steinernen Stadt ist ein bekanntes Kletter- und Boulderrevier, bekannt bis weit über die Grenzen Franken hinaus.

 

Ich erkunde einige der vielen kleinen Pfade und setze mich schließlich auf einen großen Felsblock und sehe mir ein paar Kletterer an, die sich an an einem Überhang versuchen.

 

 

Die Vogelherdgrotte und Opfersteine

karstkundlicher Wanderweg
Vogelherdgrotte bei Krottensee

Nachdem ich die steinerne Stadt ausgiebig erkundet und umrundet habe, mache ich mich weiter auf dem Weg hinaus aus der bizarren und abenteuerlichen Felslandschaft.

 

Abgestorbene Bäume und Wurzeln am Wegesrand bieten immer wieder tolle Fotomotive und halten mich auf.

 

Wie gerne würde ich doch bleiben und die Szenerie auf mich wirken lassen, aber es hilft nichts ich muss weiter, den der Tag schreitet unweigerlich voran und auf mich wartet ja noch die Vogelherdgrotte.

 

Auf dem Weg dorthin passiere ich noch eine etwas versteckte Aussichtskanzel, die mir einen Panoramablick auf die Hersbrucker Schweiz bietet.

 

Jetzt aber steht die letzte Etappe des karstkundlichen Wanderpfades an.

 

Von der Aussichtskanzel führt der schmale Pfad erst bergab in das Trockental namens "Gunzenloch".

 

Gleich danach wird der Weg aber schon wieder steiler und ich gelange im Hochwald zur Vogelherdgrotte.

 

Die Vogelgrotte ist eine beeindruckende und große Durchgangshöhle bei Krottensee.

 

Nachdem das Klettern dort erlaubt ist, braucht man schon etwas Glück um diesen wirklichen sehr schönen Ort alleine für sich zu haben.

 

Am Ende des Waldrandes wandere ich erst über Flur- und Feldwege, bis ich auf eine kleine Teerstraße treffe.

 

Hier heißt es nochmals kurz die Augen offen halten um den Abstecher zu den Opfersteinen nicht zu verpassen.

 

Die beiden großen Felsblöcke, haben auf ihrer Oberseite Kuhlen und Rinnen in denen sich das Regenwasser ansammelt.

 

Man vermutet, dass die Opfersteine in der Vorgeschichte ein Ort waren, an denen es rituelle Handlungen gab.

 

Beweise und gesicherte Erkenntnisse hierfür gibt es jedoch nicht.

 

 

Kommunbrauerei in Neuhaus / Pegnitz

karstkundlicher Wanderweg
Kommunbrauer Neuhaus Pegnitz

Endspurt ist jetzt angesagt, ich habe Durst, großen Durst.Die letzten Meter führen mich zunächst nach Krottensee und dann weiter nach Neuhaus.

 

Bevor ich mit der Bahn nach Hause fahre, kehre ich noch in der gut besuchten Kommunbrauerei ein und bestelle mir "gutes Bier" und das ist sprichwörtlich zu nehmen.

 

Mir fällt die Gruppe Engländer wieder ein, die ich an der Schlieraupalle getroffen habe.

 

Ich wünsche Ihnen, dass sie die Kommunbrauerei gefunden haben und in den Genuss eines guten fränkischen Bieres gekommen sind.

 

Informationen zu den Kommunbrauer Neuhaus/Pegnitz:

 

Da das Schankrecht ständig wechselt und ihr nicht ständig suchen müsst, wo momentan geöffnet ist und ausgeschenkt wird, haben die Kommunenfreunde einen Kalender veröffentlicht, auf dem ersichtlich ist wer und wo aktuell ausschenkt:

  • Schankkalender der Kommunenfreunde
  • Kommunenfreunde auf Facebook

So, dass war er nun der karstkundliche Wanderpfad.

 

Schnöder Name - geile Wanderung und mit einer der schönsten Landschaften hier im Nürnberger Land.

 

Ich möchte euch wirklich dazu animieren, diesen Weg einmal zu gehen und Wanderungen nicht nur von einer Namensgebung abhängig zu machen.

 

In diesem Sinne, habe die Ehre bis demnächst euer FrankenLandler.

 

 

Kurzübersicht der Tour

 

Tourenkategorie: Familienwanderung, Wandern mit der Familie, Rundwanderung, Wanderung im Nürnberger Land

Region: Nürnberg, Hersbrucker Schweiz, Frankenalb, Nürnberger Land

Ort: Neuhaus an der Pegnitz

Gehzeit (Hin & Rück): ca. 4 - 5 Stunden

Höhendifferenz Ziel: 344 Hm

Weglänge Gesamt: ca. 12 Km

Ausgangspunkt: Bahnhof in Neuhaus an der Pegnitz

Schwierigkeit: mittel, für Kinder, Familien und Senioren geeignet, jedoch anspruchsvoll

Kinderwagen geeignet: nein

Tipp: Anreise mit der Deutschen Bahn und einkehren in der Kommunbrauerei Neuhaus / Pegnitz, Taschenlampen mitnehmen für die Erkundung der freizugänglichen Höhlen

 

 

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Wanderkarte karstkundlicher Wanderweg
Rundwanderung vom Bahnhof Neuhaus an der Pegnitz über den karstkundlichen Wanderweg
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