Wandertipps und Ausflugtipps in Zeiten von Corona?

Spaziergang Nürnberg
Bilder aus besseren Zeiten - vor der Pandemie

Von mir wird es das nicht geben. Ich halte mich an die Regeln der Ausgangsbeschränkung und wünsche mir von Euch, dass auch Ihr Euch daran haltet.

 

Es ist Sonntagmorgen 6:16 Uhr. Ich blicke aus dem Fenster meines Büros und sehe wie in tollen Pastelltönen, die ersten Sonnenstrahlen auf Nürnberg treffen.

 

Es wird mal ein schöner und kalter Sonntag werden.

 

Wäre da nicht die blöde Sache mit der Ausgangsbeschränkung. Ich weiß jetzt schon, tausende werden wieder Online nach Wandertipps und Ausflugtipps suchen.

 

Es wird sich eingeredet "Spazierengehen ist ja noch erlaubt". Ich fahre doch nur mal eben raus und gehe 2 Stunden spazieren. Das darf ich doch, oder?

Genau da liegt der Hase im Pfeffer. Wo ist die Grenze? Einmal um den Block oder mit dem Hund Gassi gehen oder zum Bäcker, dass darf ich. Dann kann ich aber genauso, mit dem Auto mal eben kurz auf's Land fahren.

 

ÄH, NEIN, STOPP !!!

 

So läuft das nicht. Die Regeln sind nicht eindeutig. Wo ist die Grenze? Sie verläuft fließend und das ist nicht gut. Menschen brauchen Regeln, an denen Sie sich eindeutig orientieren können.

 

Das "ich zuerst" Denken muss aufhören.

 

Andere Länder handeln wesentlich drastischer. Die verhängen eine Ausgangssperre, da weiß jeder woran er ist.

 

Jeder von uns hat sein Päckchen zu tragen, der eine mehr, der andere weniger. Verantwortungsvolles und Vernünftiges handeln, kann aber von jedem abverlangt werden.

 

Was ist Bitte daran so schwer daran zu verstehen, dass jetzt zu Hause geblieben wird?

 

Es ist jetzt nicht die Zeit, dass alle auf einmal zu Spaziergängern und Wanderern werden. Bleibt zu Hause, dass ist doch nicht so schwer.

 

Es gibt genug Möglichkeiten sich die Zeit zu vertreiben. Ich habe von Leuten gehört die jetzt Bienenhotels bauen, die jetzt handwerklich weniger geschickt sind. Oder von jemanden der sich mit Brettspielen beschäftigt.

 

Man möge sich nicht vorstellen wie es in den Siebzigern und Achtzigern war, als es noch kein flächendeckendes Internet gab.

 

Was haben die Menschen damals nur gemacht???

 

 

Die Sache mit dem Zeitvertreib

Tja, Zeit. Was ist Zeit?

 

Ein Augenblick kann einem unendlich lang vorkommen oder eben mal verdammt kurz.

 

Auch ich habe jetzt am Wochenende mal Zeit. Während meine Frau noch schläft, habe ich Zeit Euch mal an meinen Gedanken zu der jetzigen Situation teil haben zu lassen.

 

Wie ich heute morgen aufgewacht bin, fiel mir ein Lied von Ludwig Hirsch ein, dass ich schon lange nicht mehr gehört habe. Es lautet auf den Namen - "Die gottverdammte Pleite".

 

Hu, schwere Kost, oder etwa doch nicht? Ansichtssache.

 

Ich mag den Humor, den Sarkasmus und die Ironie dieses begnadeten Künstlers, der leider nicht sehr alt wurde.

 

Es trifft aber die Sache ganz gut, wenn in dem Text der Mensch durch die Natur ausgetauscht wird.

 

Ein kleiner Auszug aus dem Original-Liedtext:

 

*Zitat

Der kleine Thomas ist sieben Jahr',

Und er freut sich jedesmal,

Wenn ihn am Wochenende Grossvater besucht,

Der liest ihm schöne Märchen,

Von Prinzessinnen und Zwergen,

Aus dem mitgebrachten, alten Märchenbuch.

Ja, dem Grossvater, so sagen sie,

Dem schlägt das Herz am rechten Fleck,

Nur dieses Wochenende hat ihm wer

Den Schrittmacher versteckt.

In seinem Zimmer baut allein,

Der kleine Thomas ganz geheim,

In seine Eisenbahn den Herzschrittmacher ein.

Ja, im Raum Waldburg an der Grenze,

Hat dieser gottverdammte Panzer

Diesen gottverdammten Hasen überrollt.

Bis auf die Zähne bewaffnet und zitternd vor Angst,

Die Kerze wirft Schatten, die Kellerwand tanzt,

So hocken wir da unten und Tränen weinen wir,

Tränen.

Unsere Kleinen, da draussen,

Verbrennen die Erde,

Es kochen die Flüsse, es verdampfen die Meere,

Oben am Himmel der kleine Bär, schläft auch nicht mehr.

Ja, unsere Kleinen, unsere Kleinen haben uns den Krieg erklärt,

Haben Dir, Mutter, mir, Vater, den Krieg erklärt,

Weil im Raum Waldburg, an der Grenze,

Hat dieser gottverdammte Panzer

Diesen Osterhasen überrollt.

 

So und jetzt tauscht mal den Menschen durch die Natur aus. Wie liest sich das jetzt?

 

Denkt mal drüber nach, Zeit solltet ihr ja genügend haben.

Was könnt Ihr für andere tun?

Es ist gar nicht so schwer - zeigt Solidarität für Eure Mitmenschen. 

  • Einkaufsverhalten ändern - Kauft nicht bei den großen Onlinehändlern, stattdessen unterstützt regionale Einzelhändler  vor Ort. Sie werden sich später positiv an Euch erinnern. Ein Beispiel. Ich war auf der Suche nach einem hochwertigen Taschenmesser. Ich habe es nicht bei einem großen Onlinehändler bestellt. Es wäre wahrscheinlich von dort am Dienstag geliefert worden. Stattdessen habe ich es bei einem Outdoorladen, der sein Ladengeschäft geschlossen hat, Online bestellt und dieser liefert es dann aus.

 

  • Der Gang zum Bäcker, fiel in der Vergangenheit häufig aus, da es bequem ist im Supermarkt Brot & Brötchen zu kaufen. Was haben wir noch ein Glück, dass es im Ort einen Bäcker gibt. Kurz auf's Fahrrad setzen und zu Fuß hingehen, fertig. Zudem schmeckt ihr mal wieder was anderes.

 

  • Mit dem Metzger ist es genau dasselbe. Kühlregale mit billigem abgepacktem Fleisch sind zum Teil leer, während an der Fleischtheke kaum was los ist. Irgendwas läuft hier falsch. Geht zu einem lokalen Metzger um's Eck und es schmeckt auch noch besser.

 

  • Oder der Gang zum Baumarkt. Muss es die Lampe vom Baumarkt sein? Es gibt bestimmt noch den einen oder anderen Elektrohändler vor Ort, der dass für Euch bestellt und liefern lässt. Mit Blumen und Gartenzubehör ist es dasselbe. Bestellt beim Floristen oder Gartenbaubetrieb. Der Einzelhändler hat sich bestimmen was einfallen lassen, wie auch er ohne Ladengeschäft, seine Ware verkaufen kann.

 

  • Nehmt Euch mal eine Online Auszeit. Glaubt nicht jeden Müll, der euch präsentiert wird. Wie schön ist es mal, 6 Stunden kein Handy in der Hand zu halten und negatives zu hören. Ich mach mit.

 

  • Zu guter letzt: #stayathome. Denkt an die Gesundheit anderer, an die Eurer Familie und eurer Nächsten, vergesst aber dabei nicht die Alten und Schwachen. Bleibt zu Hause verdammt nochmal!!! Die Welt wird sich auch morgen und übermorgen noch weiter drehen. Naturdenkmäler, Gipfel und Schluchten verschwinden nicht aufgrund eines Virus.

Wie wird es weiter gehen? Ein Blick in die Zukunft

Das weiß keiner. Was ich aber weiß, ist dass ich mir was vorstellen kann.

 

Lasst uns mal eine Zeitreise in den März 2021 wagen.

 

Wie sieht die Welt jetzt aus? Hat sich was an unserem Umgang mit einander verändert? Wird die Macht der Konzerne immer noch dieselbe sein wie 2020?

 

Meine Vorstellung für den März 2021 ist folgende:

 

Ich blicke zurück auf den Frühling im Jahr 2020. Es war damals die Zeit der großen Pandemie mit einem Virus namens Covid-19. Das Virus begann sich verdammt schnell über die Welt zu verteilen.

 

Auch meinen Landkreis hat es getroffen. Menschen infizierten sich und erkrankten. Manche überlebten diese Zeit nicht.

 

Erst gab es Ausgangsbeschränkungen, später dann auch Ausgangsperren. Das öffentliche Leben existierte praktisch nicht mehr.

 

Vor die Tür ging man nur noch, wenn es unbedingt sein musste, z.B. der Weg zur Arbeit oder Nahrung einkaufen.

 

Es war damals die Zeit der Angst und Ungewissheit. Werde ich mich und meine Nächsten infizieren?

 

Allmählich wich aber die Angst und Ungewissheit und der anfängliche Zustand wurde zur Normalität. Man umarmte sich bei einer Begrüßung nicht mehr, man hielt Abstand zu einander. Man schränkte sich ein und sah auch mal über den eigenen Tellerrand hinaus auf andere.

 

Diejenigen die jetzt Hilfe benötigten. Man hielt zusammen, unterstützte den Einzelhandel, änderte sein Einkaufsverhalten. Kurzum Solidarität war das Stichwort.

 

Manche haben Ihren Job verloren, haben aber jetzt einen neuen gefunden. Vielleicht auch einen besseren.

 

Damals im März 2020 und davor war die Globalisierung das Non Plus Ultra der Weltwirtschaft. Jetzt wird wieder mehr lokal gedacht. Bauern, Handwerker, Einzelhändler haben eine bessere Perspektive, als vor der Zeit der Pandemie.

 

Gewandert bin ich damals lange Zeit nicht mehr. Solange ich noch raus durfte, ging ich mal um den Block oder fuhr mit dem Fahrrad zum Einkaufen. Damals fuhr ich auch (wenn es nicht regnete) mit dem Fahrrad zur Arbeit. Das waren täglich immerhin 36 Kilometer. Im Frühsommer 2020 war ich so fit wie lange nicht mehr.

 

Ausgiebige Wanderungen machte ich erst wieder im Sommer, als die Pandemie abflachte. Der Urlaub im Frühsommer war nicht möglich, da es in diesem Land einen Einreisestopp gab. Die Länder schotteten sich damals ab.

 

Jetzt im März 2021 hat sich die Welt verändert und sie dreht sich immer noch. Sogar mit uns Menschen. Sie hat sich aber verändert. Aus meiner Sicht sogar zum positiven.

 

Tja, das war ein kleines Gedankenspiel.

 

Jetzt wünsche ich Euch, dass Ihr gesund bleibt. Wandertipps von mir gibt's bestimmt wieder zu einem späteren Zeitpunkt. Habe die Ehre Euer FrankenLandler.