Wespen kindgerecht erklärt - was Eltern und Kinder wissen müssen

Wespen kindgerecht erklärt
Wespenplage 2018? Tipps zum Umgang mit Wespen

Ihr kennt das sicherlich, im Spätsommer sitzt ihr draußen mit der Familie und den Kindern, beim Frühstück, beim Grillen oder ihr esst ein Eis und da schwirren sie heran, die kleinen gelb-schwarzen Plagegeister.

 

Sie fliegen um eure Köpfe, setzen sich auf den Teller oder euer Essen. Wespen und Bienen, sie nerven einfach nur.

 

Sie machen uns das Leben draußen schwer im Spätsommer. Oder es sind doch nur Wespen?

 

Sind Wespen gefährlich oder haben sie nur einen schlechten Ruf?

 

Hier erkläre ich euch den Unterschied zwischen Bienen und Wespen, zeige auf warum sie so nützlich sind, gebe Verhaltenstipps zum Umgang mit Wespen, verrate was zu tun ist, wenn es doch einmal zu einem Wespenstich kommt.

Unterschied Biene oder Wespe

Wespen 2018
Wespe sammelt Material für den Nestbau

Geben wir es doch zu, für viele von uns ist es doch alles das gleiche.

 

Wenn ich im Spätsommer beim Essen draußen beobachte, wie wir Menschen mittlerweile auf die gelb-schwarzen Insekten reagieren, so fällt mir auf, dass viele Eltern überhaupt nicht mehr den Unterschied zwischen Bienen, Hummeln, Hornissen und Wespen kennen.

 

Wenn ich bei Eltern nachfrage, war das jetzt eine Biene oder Wespe, so bekomme ich oft als Antwort: Ist mir doch egal, es ist gelb-schwarz, fliegt und sticht! Und es nervt!

 

Wie sollen dann Kinder den Unterschied zwischen Biene und Wespe erkennen?

 

Kann es denn sein, dass wir den Bezug zur Natur verloren haben?

 

Es besteht dringend Aufklärungsbedarf.

 

 

Die Merkmale der Biene

Unterschied Wespe Biene
Biene bei der Bestäubung eines Apfelbaums

Bienen sind sehr nützliche Insekten für uns, es gibt Behauptungen die besagen, würde es keine Bienen mehr geben, würde die Menschheit zu Grunde gehen.

 

Bienen bestäuben Pflanzen durch Blütenpollen und daraus entsteht z.B. später der Apfel.

 

Übrigens die Hummeln sind für die Bestäubung von Pflanzen genauso wichtig wie die Bienen.

 

Zudem legen Bienen einen großen Vorrat an Honig für den Winter an, den wir Menschen uns zunutze machen.

 

Auch andere Grundprodukte der Bienen machen sich Imker zunutze, wie Blütenpollen und Honigwachs.

 

Einige Merkmale von Bienen:

  • sind eher rundlich
  • sind behaart
  • haben eher eine dunklere Färbung, das gelb ist eher bernsteinfarben bis bräunlich
  • lieben Pollen und Nektar
  • haben Pollensäckchen an ihren Beinen (kleine gelbe Klumpen)
  • kann nur einmal stechen
  • stirbt nach einem Stich
  • der Stachel wird aus dem Körper herausgerissen

 

Die Merkmale der Wespe

Wespen 2018
Wespen ernähren sich von tierischem Eiweiß

Wespen sind großartige und sehr nützliche Insekten für uns, so halten sie uns doch im Frühsommer und Sommer alle möglichen kleinere Insekten vom Hals.

 

Wespen sind Räuber und erbeuten für ihre Larven massenhaft Stechmücken, Käferlarven und Blattläuse.

 

Und wer von uns hat schon gerne Blattläuse auf seinen liebevoll gepflegten Blumen?

 

Wespen leben in großen Völkern zusammen und erbeuten an einem Tag schon mal mehrere hundert Gramm an Insekten und Larven.

 

Sie sind somit eine große Hilfe für uns Menschen.

 

Einige Merkmale von Wespen:

  • sind eher schlank
  • besitzen keine Haare und sind glatt
  • haben eher eine kräftige und leuchtend gelbe Farbe
  • sind Räuber und lieben Fleisch, Wurst, Fett, Süßes, Saft, Eis, Kuchen, etc.
  • können mehrmals stechen
  • sterben nicht nach einem Stich
  • der Stachel verbleibt nach einem Stich im Körper der Wespe

 

Haben Wespen Feinde?

Feinde von Wespen
Wespen wird von einer Gartenkreuzspinne gefangen

Hat denn die Wespe als Räuber und Jäger auch Feinde?

 

Ja natürlich, so ist es halt in der Natur, fressen und gefressen werden.

 

Zu den natürlichen Feinden der Wespen, gehören die Gartenkreuzspinnen, die imposante und relativ große Netze bauen, die auch für größere Insekten geeignet sind.

 

An Flüssen, Teichen und Seen gehören zu den Feinden der Wespe, die Libellen, die diese im Flug erjagen.

 

Auch Insekten ihrer eigenen Gattung, wie die Hornissen oder auch die viel kleineren Schlupfwespen sind ihre natürlichen Feinde.

 

Die Schlupfwespe legt Ihre Eier in die Wespen und daraus entwickeln sich Larven, die die Wespe von innen auffressen. 

 

Der Feind Nummer eins der Wespe, sind jedoch wir Menschen.

 

In der industriellen Landwirtschaft wird massenhaft Gift gegen Insekten eingesetzt, die auch die Wespen betreffen.

 

In unserem persönlichen Umfeld schlagen wir mit allem möglichen nach den Wespen.

 

Hin und wieder bekomme ich auch mit, dass mit der chemischen Keule gegen die Wespen vorgegangen wird.

 

 

Warum kommen die Wespen zu uns?

Wespen verhungern
Wespen finden hier keine Nahrung mehr

Was wollen den die gelb-schwarz Insekten den überhaupt von uns, wenn sie doch als Jäger und Räuber gelten?

 

Wie schon erwähnt, jagen die Wespen im Frühsommer und Sommer massenhaft andere Insekten für ihre Larven.

 

Im Spätsommer zerfallen die Kolonien der Wespen, sie streunen umher und kommen somit auch in die Nähe von Menschen.

 

Ebenfalls geht ihnen im Spätsommer langsam die Nahrung in der Natur aus.

 

Viele Wiesen und Felder sind abgeerntet. Die Blütenpracht des Sommers ist dahin und die Wiesen, die noch nicht abgemäht sind, sehen aus wie oben auf dem Bild.

 

Nahrung hier zu finden wird nun schwer. An anderer Stelle gibt es Nahrung in Überfluss, nämlich bei uns.

 

Auf den Terrassen und Gärten wird gegrillt, gefrühstückt und Kuchen gegessen.

 

Einfach zu verführerisch für die gelb-schwarzen Räuber. Kuchen, Marmelade, Wurst, Fleisch alles da, sie sehen hierhin leichte Beute und wollen auch ein Stück abhaben.

 

Auch die Früchte in der Natur werden nun reif und wenn sie nicht abgeerntet werden, so fallen diese zu Boden.

 

Kornäpfel und Zwetschgen gehören mit zu ihren Favoriten. In Gärten in denen Kornäpfel und Zwetschgenbäume stehen, wimmelt es so nur vor Wespen.

 

Wenn reife Früchte nicht geerntet werden und auf den Boden fallen, so reifen sie dort weiter, werden überreif und verströmen einen unwiderstehlichen Geruch für Wespen. Leichte Nahrung für die Räuber.

 

 

Tipps zum Umgang Bienen und Wespen

  • Ruhe bewahren
  • hektische Bewegungen vermeiden 
  • rumfuchteln und schlagen vermeiden
  • Anpusten ist zu vermeiden, Kohlendioxid versetzt Wespen in Alarmbereitschaft
  • Flaschen, Becher und Dosen verschließen
  • direkt aus Flaschen und Dosen trinken vermeiden
  • Mund und Rachenraum schützen
  • bei Eis und Kuchen essen aufpassen
  • Wurst und Käsedosen beim Essen im Freien verschließen
  • Teller und Becher nach dem Essen verräumen
  • Hände nach dem Essen waschen
  • auf einen Teller ein Stück gekochten Schinken mit Fettrand legen und etwas abseits stellen, Wespen lieben dies
  • Körpergerüche vermeiden, Wespen reagieren auf Schweiß
  • keine Parfüms
  • weniger grelle Kleidung tragen
  • enge anliegende Kleidung tragen
  • Schuhe tragen
  • Vorsicht auf Streuobstwiesen, Wiesen mit Klee, etc.
  • nicht neben Mülleimern sitzen und essen
  • achtsam sein
  • einfach weggehen

 

Erste Hilfe - Was tun bei Wespenstich?

Wespen stechen den Menschen nur im alleräußersten Notfall, wir gehören nicht auf ihren Speiseplan.

 

Sie stechen Menschen nur dann, wenn sie sich bedroht fühlen und Angst um ihr eigenes Leben haben.

 

Bedroht fühlen sich Wespen auch durch Kohlendioxid, das Bestandteil unserer Atemluft ist. Also vermeidet bitte Wespen anzupusten, das versetzt sie in Alarmbereitschaft.

 

Ja der Stich auf der Haut ist schmerzhaft, aber meist harmlos. Was ist nun zu tun, wenn es doch einmal zu einem Wespenstich auf der Haut kommt?

 

Erste Hilfemaßnahmen sind unteranderem.

  • Ruhe bewahren, Kinder beruhigen
  • wenn möglich, Salz in warmen Wasser auflösen, Stelle damit betupfen
  • mit kaltem Umschlag kühlen
  • Gift herausdrücken, aber keinesfalls saugen, wegen der Schleimhäute im Mund
  • Stachel entfernen
  • halbe Zwiebel, mit der Schnittfläche auf der Haut verreiben
  • Spitzwegerich zwischen Händen verreiben und aufbringen
  • Pharmazeutische Mittel sind meist nicht notwendig
  • wenn allergische Reaktionen auftreten oder eine Allergie bekannt ist, gelten andere Maßnahmen
  • Tipps zu Insektengiftallergie findet ihr unter anderem hier: www.bencard.de/allergie-patienten/insektengiftallergie/

 

Meine Sticherfahrung mit Hornissen

Hornissen 2018
Hornisse im Anflug

Eine Wespe hat mich noch nicht gestochen.

 

Mit einer Biene hatte ich schon mal eine unangenehme Zusammenkunft und die Biene hat diese leider nicht überlebt.

 

Im Freibad auf der Liegewiese, auf der Klee blühte, habe ich nicht aufgepasst und bin auf eine Biene gestiegen und diese stach wegen der Bedrohung natürlich zu und hat mich in die Fußsohle gestochen.

 

War nicht weiter schlimm, nur ein bisschen unangenehm.

 

Und dann hatte ich nochmals eine etwas unangenehmere Erfahrung mit einer Hornisse.

 

Der Stich einer Hornisse tat schon weh, muss ich gestehen und ich hatte auch länger was davon. Was war geschehen?

 

Beim Mountainbiken auf dem Weg nach Hause, flog mir ein großes Insekt auf die Brust. Mein Radtrikot war offen und ich wusste auch nicht was es war.

 

Ich habe nur den Aufprall auf der Brust gespürt. Hm, egal dachte ich mir, wird halt ein Käfer oder irgendwas Anderes gewesen sein.

 

Nach einiger Zeit bemerkte ich ein krabbeln von der Brust in Richtung meiner Achselhöhle und schlug unterm biken instinktiv zu, ohne überhaupt zu wissen, auf was ich schlug.

 

Zack, ein Stich, sofort ausgeklickt und angehalten.

 

Was war das denn? Radtrikot runter, nachgesehen und dann flog die Hornisse auch schon davon.

 

Sie hat den Stich überlebt und ich natürlich auch. Ich kam dann auf die glorreiche Idee aus meiner Trinkflasche Apfelsaftschorle auf den Stich in der Achselhöhle zu schütten. Keine gute Idee.

 

Die Rötung und die Schwellung hatte ich gut 2 Wochen. Eine Hornisse ist halt bedeutend größer als eine Wespe oder Biene und ihr Stachel ist dicker und länger, auch die Menge an Gift die sie abgibt ist mehr.

 

Aber ist auch nicht weiter schlimm gewesen. Zudem sind Hornissen mittlerweile sehr selten geworden, stehen unter Naturschutz und oft sieht man sie nicht mehr.

 

In der Bildergalerie findet ihr Bilder von Bienen, Wespen und Hummeln, die euch den Unterschied der Insekten erklären.